Eine satirisch-feministische Videoinstallation
Oskar Wildes Original „Das Bildnis des Dorian Gray“ spielt im London des späten 19. Jahrhunderts. Darin wird der zunächst moralisch unbefleckte, wunderschöne Dorian Gray im Laufe seines Lebens immer grausamer und begeht schreckliche Taten.
Anstatt zu altern und äußerlich zu verrohen, zeigt sich seine charakterliche Entwicklung ausschliesslich an einem gemalten Porträt von ihm, das ihn einst in jugendlicher Schönheit zeigte. Weil diese äusserlichen Merkmale für die Londoner High Society nicht sichtbar sind, behält die Gesellschaft ihren guten Eindruck von Dorian, trotz aller Gerüchte, unbeirrt bei.
Die Videoeoinstallation, als freie Interpretation des Romans, ist eine Abschlussarbeit von Miriam Artmann. Sie übernimmt Perspektiven von innerem Selbstverständnis und äußeren gesellschaftlichen Ansichten. Dabei greift sie aktuelle, feministische Gesellschaftskritik auf. Dorina gerät in den Lebensbereichen Sex und Carearbeit genauso in Konflikt wie bei politischer Teilhabe und Karriere.
Die Symbolfigur Dorina, stellvertretend für die moderne Frau*, bricht ob der stets spürbaren Geschlechterungleichheiten langsam aber zuverlässig zusammen.
Der /Videoloop (ca. 5 min) läuft während der Öffnungszeit durch. Mehrere Projektionsflächen bilden die Installation und Besucher*Innen sind eingeladen eine eigene Perspektive einzunehmen.
Samstag 17. Dezember 2022
Geöffnet von 15:00 – 19:00 Uhr
Grandhotel Cosmopolis, Springergässchen 5, Augsburg